Das Dorf Guajar-Faragüit hat ca. 900 Einwohner und ist der Mittelpunkt der aus drei Dörfern (Guajar-Fondon, Faragüit, Guajar-Alto) bestehenden Gemeinde „Los Guajares“.
Im Dorf gibt es:
- eine Bar, die täglich von 6 Uhr bis ca. 22 Uhr (je nach Laune des Besitzers auch kürzer oder länger) geöffnet hat.
Hier gibt es kleinere, einfache Speisen.
- einen kleinen Supermarkt, eine Bäckerei, eine Bank mit Geldautomat, eine Apotheke und eine Arzt-Station.
in Guajar-Fondon (5 km) und Guajar-Alto (7 km) gibt es ebenfalls einfache Bars/Gaststätten. An der Küste in Salobrena (18 km) zahlreiche Restaurants, Diskotheken, große Supermärkte (u.a. Lidl).
Hinzu kommen ambulante Händler (Bäcker, Fischhändler, Gemüse und Obst, Scherenschleifer), die laut schreiend und/oder hupend ihre Ware anbieten. Höhepunkt am Samstagnachmittag der Konditor.
Es gibt Busverbindungen nach Granada und zur Kreisstadt Motril.
Guajar-Faragüit ist kein Feriendorf, sondern ein lebendiges aktives Bauerndorf. Gegründet im 10. Jahrhundert durch die arabischen Eroberer Spaniens, besiedelt durch Berberstämme aus der Sahara und dem Rif-Gebirge bietet das Dorf bis heute ein typisches Beispiel für die arabisch-andalusische Dorf-Architektur. Enge Gassen, die Häuser weißgekälkt. Keine freistehenden Häuser, sondern es wird nebeneinander, übereinander, kreuz und quer gebaut. Die Terrasse des einen Hauses befindet sich auf dem Schlafzimmer des Nachbarhauses, der Innenhof dieses Hauses zieht sich aber an drei anderen Häusen entlang. Der Soziologe Claude Lévi-Strauss bezeichnete die andalusischen Dörfer als gewachsene und immer noch wachsende Organismen, vergleichbar einem Bienenstock oder einem Ameisenhaufen.
Die meisten Einwohner arbeiten in der Landwirtschaft (Oliven, Mandeln, Obst, Ziegen) oder sind Handwerker. Einige der jüngeren Männer haben Arbeit im Fischerei-, Handels- und Fährhafen Motril. Die kirchlichen Feste spielen eine große Rolle im Jahresablauf, beginnend mit Los Reyes (Heilige drei Könige) am 6. Januar über die Semana Santa (Karwoche) und die „Fiesta“ im August zu Ehren des Dorfpatrons San Lorenzo, zu der auch die zahlreichen in den fünfziger bis siebziger Jahren nach Madrid, Barcelona und Frankreich Emigrierten zurückkehren mit ihren Familien. Die Einwohnerzahl verdoppelt oder verdreifacht sich während der Fiesta.
Eine Handvoll Ausländer (vor allem Briten, aber auch Schweden, Belgier, Schweizer und uns inbegriffen 4 Deutsche) haben sich im Dorf angesiedelt.
Das Klima ist subtropisch. Neben der üblichen Mittelmeervegetation finden sich tropische Fruchtbäume und Pflanzen wie Zuckerrohr, Mangos, Papayas, Bananen, Cherimoyas, Dattelpalmen.
Granada , die wohl schönste Stadt der Welt, liegt 45 Autominuten entfernt. Das arabische Stadtviertel „Albaycin“ und der maurische Palast „Alhambra“ sind Weltkulturerbe. Daneben wunderschöne Gärten, Paläste, Kirchen, Klöster, eine Stadtansicht wie keine andere mit den schneebedeckten Bergen der Sierra Nevada im Hintergrund. Granada ist die echte Kulturhaupstadt Europas, mit zahlreichen Konzerten von Flamenco über Klassik bis hin zu Jazz. Im Sommer bringt das „Festival de Granada“ Spitzenorchester aus der ganzen Welt in die Stadt. Granada ist die Stadt des Dichters und Poeten Federico Garcia Lorca.
Und der Dichter Francisco de Asis schrieb:
„Dale limosna mujer /que no hay en la vida nada / como la pena de ser / ciego en Granada.“
Gib dem (blinden) Bettler ein Almosen, denn was gibt es schlimmeres, als blind zu sein in Granada.
Die Strände der „Costa Tropical“ liegen 20 Autominuten entfernt. Am nächsten liegt der hauptsächlich von Spaniern besuchte Ferienort Salobrena mit seinen Familienstränden. Etwas weiter entfernt wilde Strandabschnitte und wilde Buchten mit glasklarem Wasser.
Im Guajar-Alto wird im Sommer der aus den Bergen kommende Fluss aufgestaut zu einem kleinen Badesee , kühl und erfrischend.
Zahlreiche Wandermöglichkeiten vom Dorf aus oder in den nahe gelegenen Alpujarras, dem Vorgebirge der Sierra Nevada.
Von Dezember bis weit ins Frühjahr hinein sind die Skigebiete der Sierra Nevada geöffnet, etwas mehr als eine Stunde mit dem Auto entfernt.